Tortenquatsch mit Stefanie Kemeter

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Tortenquatsch mit Stefanie Kemeter

Stefanie lebt im schönen Weinviertel und führt dort seit einigen Jahren den kleinen Cupcake-Laden “Steffi’s“. Aber nicht nur Cupcakes findet man hier, sondern auch handbemalte Kekse, Cookies oder Macarons. Das Sortiment wechselt immer, so findet man bei jedem Besuch immer wieder etwas Neues.

Ich durfte Stefanie begleiten und konnte ihr einige Fragen stellen:

Wie kamst du auf die Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen?

Ich habe ca. drei, vier Jahre vor der Eröffnung meines Ladens begonnen, süße Köstlichkeiten zu kreieren. Habe diese dann privat für viele Feiern, Freunde, Anlässe gebacken und immer wieder super Feedback bekommen. Nach einiger Zeit hörte ich dann nur mehr: „ Mach das doch hauptberuflich!“, „ Wieso bist du nicht Konditorin geworden!“ usw.
Damals arbeitete ich gerade in einem Blumen- und Geschenkeladen, wo ich relativ selbständig arbeiten durfte und somit war mir der Tagesablauf – Dinge alleine zu produzieren, fertig zu stellen und anschließend zu verkaufen – damals schon vertraut und ich habe mich dann „einfach“ dazu entschlossen, einen kleinen Cupcake Laden zu eröffnen. Das war im August 2014.

Wolltest du schon als Kind Konditorin werden, oder hattest du andere Berufsziele?

Konditorin stand eigentlich nie auf meiner „Berufswahl-Liste“. Ganz ursprünglich – als kleines Mädchen von ca. 8, 9 Jahren – wollte ich (wie wahrscheinlich sehr viele *lach *) Tierärztin werden. Das war dann bald nicht mehr mein Wunsch, da ich nicht unbedingt der lerneifrigste Mensch bin. In der AHS-Zeit mit ca. 17, 18 Jahren wollte ich dann eigentlich Volksschullehrerin werden. Da klappte damals dann allerdings die Aufnahme an der pädagogischen Hochschule nicht, was mich dann eigentlich mehr oder weniger übergangsweise in den Verkauf brachte. Und da wir Zuhause damals eine kleine Jausenstation mit hausgemachten Produkten betrieben, war dann der Verkauf und die Gastronomie in meinen Alltag gekehrt. Irgendwann fing ich dann an, immer mehr Süßes zu kreieren und somit war ich dann auf der einen Seite kreativ im Blumenladen und kreativ beim Backen für die Jausenstation.

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Du bietest in deinem Laden so viele verschiedenen süße Sachen an. Welche bereitest du am liebsten zu?

Das sind dann eigentlich die Cake Pops. Alleine schon, weil ich immer wieder so viele verschiedene Motive gestalte, die sich ja aus den vielen verschiedenen Kundenwünschen ergeben. Das wird einfach nie langweilig. Auch ist es immer wieder eine kreative Herausforderung, wenn Kunden mit einem noch nie zuvor ausprobierten Motivwunsch kommen. Ich bin dann jedes Mal selbst begeistert und stolz, wenn die Motive genauso werden, wie ich es mir zuvor vorgestellt habe.

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Ich selbst backe auch viel. Beim Essen bin ich jedoch eher die Salzige. Ist das bei dir auch so, dass du lieber zu Chips und Popcorn greifst? Oder doch lieber Kuchen und Kekse?

Also das kommt bei mir ganz drauf an: Stehe ich den ganzen Tag im Laden und beschäftige mich mit meinem süßen Kram, dann ist es für mich das Schönste, wenn ich nach Hause komme und es gibt ein Gulasch oder Chili ;-). An meinen freien Tagen greife ich allerdings schon sehr gerne auf Eis und Schoki. Der Knabbergebäck Typ bin ich eher nicht.

Du wohnst und arbeitest in Großweikersdorf, einer kleineren Ortschaft in Niederösterreich. Was fasziniert dich an einer Kleinstadt?

Also im Prinzip ist Großweikersdorf mit seinen ca. 3000 Einwohnern ja wirklich kuschelig, nicht mal eine Kleinstadt ;-). Ich muss allerdings sagen, ich finde das sehr angenehm. Viele denken, man hat in so einem Örtchen keine ausreichende Kundenfrequenz, allerdings in der Zeit von Facebook und Instagram finden dich die Leute auch im kleinsten Käffchen ;-).
Und ich selbst bin seit Geburt an hier in Großweikersdorf und ich genieße diese Vertrautheit und ich mag es auch, dass man sich untereinander kennt und gute Bekanntschaften im Ort pflegt.

Wie wohnst du, wie kann man sich dein trautes Heim vorstellen?

Ich habe eine 75 m2 Wohnung mit einem süßen kleinen Gärtchen. Dort lebe ich zusammen mit meinem Hund. Eingerichtet bin ich einstweilen noch so, wie anfangs mein Geschäft eingerichtet war. Es ist alles pastellig und etwas shabby angehaucht. Habe viele dunkle Möbel weiß, bzw. pastellig lackiert und sehr gemütlich mit vielen Zimmerpflanzen eingerichtet. Wobei ich derzeit am Überlegen bin, durch eine Umgestaltung etwas frischen Wind in meine Wohnung zu bringen. Mal sehen.
Mein Garten ist voller Blumen – viel Arbeit, aber ich liebe es 🙂

Was machst du in deiner Freizeit, wenn du nicht gerade bäckst, dekorierst, oder im Laden stehst?

Nun…ich gönne mir auf alle Fälle auch regelmäßig meine Ruhezeiten – das bedeutet dann auch wirklich mit meinem Hund auf der Couch vor dem Fernseher zu liegen, oder einen ausgedehnten Spaziergang zu machen. Dann liebe ich es zu garteln und mich einfach im Garten zu beschäftigen. Natürlich koche ich auch leidenschaftlich gern und probiere regelmäßig neue Gerichte aus – ja, auch da stehe ich wieder oft stundenlang in der Küche ;). Neuerdings habe ich mir einen kleinen Räucherschrank zugelegt, d.h. Heuer im Herbst / Winter versuche ich mich mal an diversem Speckräuchern ;-).
Und natürlich bin ich in meiner Freizeit viel mit Freunden unterwegs und genieße es eine unbeschwerte Zeit mit meinen Lieben zu verbringen.

Steffi, du bist sehr tierliebend. Ich kann mir bei dir gut vorstellen, dass du, neben deinen eigenen Haustieren, dich auch geren für andere Tiere einsetzt, ist das so?

Ich muss gestehen, früher ja…heute weniger. Wir hatten so viele Tiere, auch durch unsere Jausenstation. Egal, ob Hunde, Katzen, Pferde, Ziegen, Minischweine, Kaninchen, Meerschweinchen, Sittiche, Hamster etc. etc. – da nimmt man natürlich oft mal ein herrenloses Tierchen dazu auf oder zieht mutterlose Jungtiere wochenlang auf und wildert sie dann wieder aus. Seit meiner Selbständigkeit allerdings, habe ich mich auf einen Hund beschränkt, meine Mutter auch auf einen Hund, somit haben wir quasi zwei Hunde (wir sind nämlich Wohnungsnachbarn), die wir gemeinsam gut händeln können und die bei uns ein schönes Leben haben.

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Jetzt ist Sommer, eine sehr warme Jahreszeit, das in der Backstube eine besondere Herausforderung ist. Wie und wann machst du Urlaub?

Ich mache jedes Jahr im Sommer eine dreiwöchige Pause von Ende Juli bis Mitte August. Das ist die ruhigste Zeit hier in den Ferien, da macht es Sinn, den Laden diese Zeit über zu schließen.
Und ich gestalte meine drei Wochen dann meist so, dass ich viel mit Freunden unternehme und gemütliche Ausflüge mache. Für mich ist es Urlaub, wenn kein Wecker läutet und ich keine Termine habe.
Länger weg fahre ich eigentlich kaum, bin mit meinem zuhause glücklich genug.

Du führst deinen Laden schon seit einigen Jahren. Wie siehst du dich in fünf Jahren?

Ich bin an und für sich ein großer Gewohnheitstyp – sprich ich sehe jetzt keine „Steffis hausgemachte Köstlichkeiten – Kette“ vor mir ;-). Ich hoffe für meine Zukunft, dass ich mir und meinem Stil treu bleibe, dass ich meine Ideenvielfalt und meine Kreativität beibehalte und auch in fünf, zehn und evtl. fünfzehn Jahren noch in meinem eigenen Laden arbeite.

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Vielen lieben Dank für das tolle Gespräch mit dir, Steffi! Ganz besonders haben mir übrigens deine Cookies geschmeckt. Und das, obwohl ich keine Schokolade mag. Zergehen richtig auf der Zunge! Ich kann daher allen, die einmal in der Nähe sind, empfehlen, dass sie bei dir im Laden vorbei schauen. Alles Gute weiterhin!

Weitere Tortenquatsch-Interviews findet ihr übrigens hier.

 

 

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